Auf der Suche nach Sinn – iPad-Apps

Das iPad hat sich neben der Couch etabliert, sei es zum kurzen Zocken oder als Nachschlagewerk. Aber das Brettchen ohne die passenden Apps ist wie ein guter Film ohne Ton. Ich habe in den letzten Wochen viele Apps angetestet und unter dem ganzen Müll sind doch einige brauchbare darunter, die ich hier kurz vorstellen möchte. Doch ein wenig abschweifen wollen wir auch, gleich jetzt…

Tablet ist Zukunft?

Nachdem das schnieke iPad ja sozusagen die Revolution war, kommt nun langsam die Welle der Alternativ-Geräte ins Rollen. Ob nun das Samsung Galaxy Tab oder das interessante Adam Tablet von Notion Inc., die Auswahl wird groß. Ist das das Aus der Netbooks? Es bleibt spannend, den Markt zu verfolgen. Vielleicht kommt ja der Tablet PC, der auch wirklich produktiven Sinn hat. Zum Thema ‚Sinnlos‘ hat sich die Discounter-Kette Netto gedacht, sie bringen ein Tablet ins Sortiment für den kleinen Geldbeutel. Das „nettoPad“ gibt es für sage und schreibe 99€. Doch was man für den Preis dann wirklich bekommt, haben die Kollegen von Spreeblick.de getestet. Schaut euch den Test einmal an und ich garantiere, ihr werdet sehr viel Spaß haben.

Auf der Suche nach dem Sinn

Im letzten Artikel habe ich schon versucht, einen wirklichen Sinn im schicken iPad zu finden. Ich war auch weiterhin auf der Suche und habe mich durch einen Berg von App-Müll gewühlt. Ein sinnloseres Gerät als das iPad habe ich aber auch noch gefunden:

Spiele
Wie schon im „Me and my iPad“-Artikel angeschnitten, so wirklich epische Spiele gibt es (noch?) nicht. Es werden wohl auch keine mehr kommen, denn wer entwickelt noch große Sachen für ein Gerät, dessen Nachfolger schon Mitte 2011 in den Läden steht? Sind die Apple-Jünger eigentlich so krass drauf, dass es sich wirtschaftlich lohnt, alle Jahr ein neues Gerät heraus zu bringen? Hier scheint nicht der Markt den Ton anzugeben, sondern Apple dirigiert den Markt. Steven Jobs müsste man sein.

Was es aber im App-Land zuhauf gibt, sind die kleinen, verfluchten, süchtig-machenden Spiele, von denen man einfach nicht die Finger lassen kann. Apple und die App-Entwickler wissen, wie Kundenbindung funktioniert. Vielen Dank auch, ich hab doch keine Zeit!!!! Aus purer Boshaftigkeit will ich euch diese bösen Spiele einmal kurz vorstellen:

Kleiner, auch fieser Tipp: Es lohnt sich, täglich einschlägige App-Seiten (wie faad.com) zu kontaktieren oder einer der vielen Apfel-Twittereien zu folgen, denn es gibt sehr oft temporäre Gratis-Apps. So bin ich auch an viele Spiele gelangt ohne zu bezahlen. Viele iPhone-Apps funktionieren auch auf dem iPad, man kann dort das Spiel vergrößern, was zwar oft Pixel zum Vorschein bringt, aber meistens passt das schon.

Flight Control HD (3,99€)
Billige Grafik, eine oder mehrere Landebahnen in einer fast einfarbigen Landschaft von oben gesehen. Jetzt fliegen von allen Seiten kleine Flugzeuge in den Schirm und man muss als Spieler die Flugbahn der Maschinen zu den passenden Landebahnen ziehen. Simpel und billig, aber aus irgendeinem perfiden Grund beschäftigt man sich dauernd damit. Ich hätte nicht gedacht, dass ich als Spieleredakteur mit einem gewissen Anspruch an Spiele nach solch einem Billig-Spiel süchtig werden kann.

Angry Birds HD (3,99€)
Okay, das Spiel ist jetzt nicht so billig gemacht wie Flight Control, aber simpler könnte es nicht sein. Man steuert ein Katapult und schießt witzige kleine Vögel auf noch witzigere grüne Kugelschweine, die sich natürlich ordentlich verbarrikadiert haben. Auch hier, man spielt es einfach immer wieder und versucht, noch mehr Sterne zu gewinnen.

Death Worm (0,79€)
Mit einem Killerwurm frisst man möglichst viele Menschen und Tiere, die es wagen, an der Oberfläche zu sein. Später muss man auch gegen Fahrzeuge, Helikopter, Flugzeuge und UFOs angehen, die einem nach dem Leben trachten. Unter der Erde nimmt man Fahrt auf und springt dann gezielt aus der Erde in die Luft. Erinnert mich ein bisschen an den legendären Film „Im Land der Raketenwürmer“. Auch wieder ein total simples Spielprinzip, zu dem man immer wieder gerne zurückkehrt. Harhar, große Killerwürmer! Noch Fragen?

Game Dev Story (iPhone-Spiel, 2,99€)
Eine niedliche Wirtschaftssimulation, in der man ein Videospiel-Unternehmen leitet. Es sieht wie ein Spiel aus den 90ern aus. So wirklich durchsichtig sind die Spielmechaniken nicht, aber man spielt und spielt. Immer nur noch ein neues Spiel entwickeln, mit noch bescheuerterem Namen und Genre als das vorige. Es ist zwar ein iPhone-Spiel und es wirkt vergrößert auf dem iPad noch pixeliger, aber… ich muss endlich das Top-Spiel entwickeln und wenn das nicht klappt, versuche ich es nochmal und nochmal…

Mirror’s Edge (7,99€)
Zwar etwas teurer, aber es ist eine sehr gute Umsetzung des einmaligen Konsolen- und PC-Spiels von 2008. Die Optik ist schön und es ist ein etwas anspruchsvolleres Jump ’n‘ Run. Es zeigt ausnahmsweise mal, wie man die Touch-Steuerung des iPads ausnutzen kann. Doch hier fehlt der Sucht-Faktor… Mal ein cooles Spiel im App-Store entdeckt, aber nachdem der Schwierigkeitsgrad rapide ansteigt vergeht einem irgendwann die Lust… und da gibt es noch diese kleinen Suchtspiele…

Point ’n‘ Click Adventures
Was auf dem Touchscreen sehr gut klappt, sind klassische Point ’n‘ Click Adventures. Viele Klassiker gibt es im App-Store zu kaufen. Beispielsweise „Baphomet’s Fluch – Director’s Cut HD“ (4,99€) oder die beiden Neuauflagen von den ersten beiden Monkey Island Teilen (Jeweils 3,99€) sind einen Blick wert. Spiele ohne Sucht aber mit Anspruch, endlich!

Es gibt natürlich noch einige Perlen irgendwo da draußen, aber mir persönlich reicht die obige Auswahl erst einmal. Meine Xbox 360 beschwert sich schon wegen mangelnder Zuneigung. So viel Spiele überall und so wenig Zeit, ich sollte vielleicht das Bloggen lassen!?

Internet & Social Stuff

Browser
Als Internet-Browser hat sich inzwischen der kostenlose „Terra“ bei mir etabliert. Schnelles Surfen und Tab-Browsing inklusive. Eine gute Alternative zum vorinstallierten Safari. Doch so wirklich komfortables Surfen geht halt nicht. Das Tab-Browsing ist zwar cool, aber man schafft es nicht, gleichzeitig alle richtig zu laden. Schade. Das liegt aber nicht am Terra, das Problem haben auch andere Browser.

Facebook
Mit dem kostenlosen App „Friendly for Facebook“ kann man schnell auf die Pinnwand und Nachrichten seines Facebook-Accounts zugreifen. Für alles, was das App nicht kann, schickt es einen dann schnell per Browser auf das gewünschte Feature. Der FB-Chat funktioniert zwar nicht, aber diesen habe ich in einem Instant-Messenger untergebracht. Die Unart, dauernd einen Blick auf den eigenen Account des Zuckerberg-Milliarden-Projekts zu werfen, ist gerade durch das iPad zum Fluch geworden. Und warum? Weil wir es können!

Twitter
Die offizielle, kostenlose Twitter-App ist schon ganz gut und sehr komfortabel. Für Leute, die mehr Accounts haben, lohnt sich auch das Tweet-Deck, das man vom PC/Mac her kennt.

Instant-Messenger
Zwar ist der IM+ einer der besten Messenger, jedoch beinhaltet die Gratis-Version keinen Skype-Chat, was ihn für mich uninteressant macht. Die Pro-Version kostet dann ganze 7,99€. Weil mir das zu teuer ist, nutze ich das kostenlose „Imo.im“, das es auch als browserbasierten Messenger-Client auf dem PC gibt. Er ist zwar nicht ganz so hübsch wie der IM+, aber kann dafür so ziemlich alle Messenger-Dienste unterstützen. In meinem Fall nutze ich ihn für ICQ, Skype-Chat und Facebook-Chat. Vorsicht, Chatten in Kombo mit der Autokorrektur kann böse Folgen haben und führt oft zu Verwirrungen. Es waren auch gute Lacher darunter. Sind meine Finger zu dick oder wieso treffe ich das klitzekleine X nie, wenn ich die dummen Autokorrekturvorschläge ablehnen möchte?

Info-Schleudern

Tagesschau (gratis)
Ein sehr praktisches App von der ARD, bei dem man auf der Startseite die neusten Nachrichten aus aller Welt in Schriftform begutachten kann. Auf die Schnelle gibt es dort auch die Tagesschau in 100 Sekunden oder eben die volle, aktuelle Tagesschau als Stream. Dafür zahlen wir die GEZ-Gebühren.

Flipboard (gratis)
Der stylischste Feed-Reader, den ich jemals gesehen habe. Er bereitet Feeds und auch Facebbook- und Twitter-Posts auf, als ob man ein Hochglanz-Magazin liest. Natürlich kann man darin auch schön per Fingerwischen blättern.

Praktisches
Als ganz praktisch haben sich noch einige andere Gratis-Apps erwiesen: „IMDB“ und „Wikipenion“ für die schnelle Info-Suche, „Google Earth“ für die Orientierung und „Weather+“ für eine stylische Wetteranalyse. Mit „GoSkyWatch“ kann man per iPad die Sternbilder der Nacht benennen und mit „FlightRadar24“ kann man bestimmen, was für ein Flugzeug gerade über seinen Kopf donnert. Dinge, die man auf der Couch garantiert immer braucht. Infos, Infos, Infos!

Auch sehr interessant ist DisplayLink, ein App, das den PC/Mac-Desktop erweitert wie ein zweiter Bildschirm. Besonders für das Netbook ist das äußerst praktisch. Zwar gibt es auch andere Apps, die dies machen, aber DisplayLink ist momentan mit 1,59 € unschlagbar günstig (im Gegensatz zu z.B. AirDisplay für 7.99€). Die Verbindung des iPads und dem Rechner (unterstützt wird Mac OS, Win XP, Vist und 7) erfolgt per WLAN. Beide Geräte müssen also mit dem gleichen Netz verbunden sein. Der Rechner braucht dann nur noch den Display-Server, den man auf der Webseite von DisplayLink runterladen kann. Das App funktioniert auf Anhieb ohne großes Einstellen. Sehr zu empfehlen.

Bis vor kurzen gab es noch das VLC-App zum Gratis-Download, was auch sehr praktisch war, um Video-Formate auf dem Brettchen zu schauen. Apple fand dies jedoch weniger cool, weswegen das App nicht mehr verfügbar ist. Apple raus! Buuuuh!

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2 Gedanken zu „Auf der Suche nach Sinn – iPad-Apps

  1. MekPad

    Bezüglich Apps-Tipps führe ich mal ergänzend an:

    Für „Produktivität“: Evernote (Cloud-Notiz-Lösung), Instapaper (brauchbares Read-it-later), iThoughts (super Mindmapping-SW!), Adobe Ideas (feines Sketchbook), PocketCAS (das nenne ich mal einen flexiblen Rechner!)

    Referenz: Articles (optisch ansprechende Wikipedia), Wolfram (die naturwissenschaftliche Suchmaschine)

    Reisen/Wetter: Geocaching (offizielle Cacher-App von geocaching.com), GPS HD MotionX (gute Tracking GPS-Lösung als Ergänzung zu Geocaching), Wikihood+ (DIE Reisewiki – filtert nach aktuellem Standort Wiki-Infos raus), bergfexSki (Wetter, Schnee- und Lawinenberichte, Skigebiets-Pläne)

    News: Finanzen.NET (gute deutschsprachige Finanzinfos), Bloomberg (eh klar), Videotext (Teletext am Pad – herrlich retro)

    Bücher: Kindle (taugt mir mehr als iBooks), Die Elemente (interaktives Periodensystem), Comics (Comixology App – mehr Publisher als nur DC/Marvel)

    Musik machen: Pianist Pro, MorphWiz (Synth vom Keys-King Jordan Rudess himself), Six Strings (Gitarren-Emulation inkl. Chord-Strumming), Tabs (Gitarren-Chords aller denkbaren Songs inkl. Griff-Tabs und Tools wie Tuner, Metronom), Drum Meister, iELECTRIBE (Korg Drumcomputer), Karajan Pro (Gehörtraining), iReal Book (Gratisversion des echten Real Books), TouchOSC (Fernsteuersoftware für zB. Apple Logic Sequencer)

    Musik konsumieren: sonarflow free (blasenförmige Darstellung der eigenen Musiksammlung – cool zum Erforschen der eigenen Bestände), Shazam (Songerkenner durch „zuhören“)

    Games: DoodleJump, Geared (Zahnräder ineinander fügen), Physics HD (Finger Physics – Türmchen bauen mit unterschiedlichsten Klötzen (magnetische, explosive usw.) – Suchtspiel), Osmos HD (Zellen assimilieren und Zeitmanipulation – Suchtspiel – tolle elektronische Musik), Pinball HD, Labyrint Lite (die Kugel ins Loch rollen), N.O.V.A. (Halo für’s iPad)

    Generell finde ich die App-Welt eine gute Entwicklung (jetzt nicht nur auf Apple bezogen). Die meisten Programme sind vglw. billig und so einfach, dass man sie auch rasch bedienen kann. Das ist das genaue Gegenteil zu „normalen“ Computerprogrammen, die vglw. teuer und weniger intuitiv in der Bedienung sind. Die können dann zwar mehr – aber man nützt es kaum bzw. leistet sich’s erst gar nicht. 

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