Kritik-Kritik! ‚Star Wars – The Force Awakens‘, lang entgegengefiebert, hohe Erwartungen und nun in den Kinos. Die, die ihn schon gesehen haben, sagen meist schlicht: „Das war Fanservice!“. War es das? Und was ist eigentlich „Fanservice“?
Vorneweg, wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte eventuell später noch einmal zurückkommen, denn in den folgenden Zeilen werde ich nicht spoilerfrei bleiben. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Ja, Star Wars – Episode VII ‚The Force Awakens‘. Großer Hype im Jahre 2015, die Marketing-Maschine lief auf Volldampf und das Geschäft boomt, vorher wie nachher. Nun läuft der heiß erwartete Messias der Star Wars Filme im Kino und auch ich habe ihn gesehen. Hat er mir gefallen? Ja! Definitiv! Als bombastischer, lockerer Science-Fiction Actionfilm mit viel Popcorn. Leicht verträgliche Kost eben, wie es Spaß macht. Aber ein wenig irritiert war ich schon, denn die Geschichte war dann doch recht einfallslos. Ja Okay, es ist ein Star Wars Film, die Geschichte war nie großartig einfallsreich. Aber irgendwie hatte ‚The Force Awakens‘ so einen abgestandenen Beigeschmack und eine dicke Staubschicht, die nicht nur an Harrison Fords, Carrie Fishers und Mark Hamills faltiger Haut lag. Nein, die Geschichte war es. Eine ihrem Schicksal unbewußten Jedi-Hoffnung, die ihre Eltern durch das Imperium verloren hat, wird von einem Wüstenplaneten aufgelesen und gerät in einen Rebellen-Kampf gegen eine monströse Massenvernichtungswaffe der Nazi-Imperialen. Achja, wieder ist mal irgendjemand überraschend irgendjemandes Vater. Inklusive der Vater-Sohn-Konfrontation auf einem schwindelerregend hohen Konstrukt. Und ja, es fällt am Schluss jemand in die Tiefe.
Und was lese und höre ich derzeit immer nur als Fazit zum Film? „Das war Fanservice!“
Doch was will man damit sagen? Bei Wikipedia steht, das komme ursprünglich aus dem Anime-/Manga-Bereich und hatte damals eher mit sexuellen Anreizen zu tun. Nun… die Bedeutung hier im Westen ist wohl eher allgemeiner. Man spricht von einem „lockeren Umgang der Autoren mit einem Thema“. Das bedeutet zum Beispiel technisch, einfach Hintergrundinformationen, Füllprogramm oder Referenzen zu anderen Werken, die vom Fan „gesehen und verstanden“ wird. Okay, Referenzen hatte ‚The Force Awakens‘ viele, direkt natürlich auf die alte Trilogie gemünzt. Doch ist das dann alles, warum der Film gemocht wurde? Reichte das aus, um die Fans glücklich zu machen? Wenn ja, dann sind diese Fans ja recht Bescheiden. Gut, vielleicht muss man das ja, nachdem man über zehn Jahre mit Episode I – III leben musste. Vielleicht mag auch keiner zugeben, dass der Film nicht so toll war?
Oder ist das Wiederholen der Kernhandlung auch Fanservice? Vielleicht dachte sich Disney: Hey, die Fans der ersten Stunde sind inzwischen so alt, die wissen bestimmt nicht mehr, was damals so passiert ist. Da kann man das ruhig noch mal verwenden, es hat ja schon mal geklappt. Oder vielleicht sind sie nur zufrieden, wenn man sie mit Altbekannten konfrontiert, als das man sie mit Neuem verwirrt? Genauso vielleicht auch bei den jüngeren Fans, die vielleicht die Handlung des Ur-Films nicht kennen? Man weiß es nicht, was sie da geritten hat. Aber sei es drum, genießt den Film und denkt daran: „The Force Awakens again!“ Und wir sind gespannt, was in den nächsten Jahren noch kommt.
Hoi zsämme
Ich muss gestehen ich habe selten einen so schlechten Film gesehen. Eine dünne, wenig sinnergebende Geschichte (eindeutig Fandienstleistung), teils miserable Schauspieler (so gut wie alle, besonders Fynn und Solos Sohn), grauenhafte Dialoge (Angriff auf den Todessternplaneten beispielsweise), schlechte CGI und überhaupt was soll der Film? Ich denke dies ist ein ein Beispiel dafür, dass Filme zu Vehikeln für Merchandise werden und nicht mehr als Erzählmedium genutzt werden.
Ich wurde zum Film eingeladen, sonst hätte mich das Geld zutiefst gereut. Star Wars ist tot.
Gutes Neues allen und Grüsse aus der CH
Sebastian