Superhelden – Eine Definition, Teil 1

Diese Diskussion führe ich nun schon seit Jahren: Was macht einen Superhelden zu einem Superhelden? Böse Zungen behaupten immer wieder, dass Figuren wie Batman oder Iron Man keine Superhelden sind, weil sie keinerlei Superkräfte wie zum Beispiel Spiderman oder Superman besitzen. Es wird Zeit, diese Diskussion nun endlich ein für allemal zu beenden. Hier einige meiner Gedanken .

Teil 1: Die Fähigkeiten und die Wortbedeutung

Besondere Fähigkeiten durch außergewöhnliche Begebenheiten

Charaktere wie eben Spider-Man oder Superman mussten ihre Fähigkeiten nicht erst erlernen, sondern haben sie durch außergewöhnliche Begebenheiten erhalten. Peter Parker wurde durch den Biss einer radioaktiven Spinne mit seinen berühmten Fähigkeiten ausgestattet. Superman dagegen zeichnet sich durch seine außerirdische Herkunft aus . Er erlangt seine Superkräfte durch die Bedingungen auf der Erde , die von denen auf seinem Heimatplaneten Krypton abweichen. Die gelbe Erdensonne lädt im Gegensatz zur roten Krypton-Sonne seine Energie aufund seine Fähigkeit zu Fliegen rührt daher, dass auf der Erde die Schwerkraft um einiges niedriger ist als auf seinem Heimatplaneten.

Superfähigkeiten durch Training

Batman und Iron Man dagegen erscheinen zunächst als „normale“ Menschen, die nur mit außergewöhnlichen Gadgets ausgestattet sind. Bruce Wayne hat die Firma seines Vaters geerbt und verfügt so über ein riesiges Arsenal von Fahrzeugen, Ausrüstung und Körperpanzerung. Auch Tony Stark hat die Firma seiner Eltern geerbt und besitzt daher eine große Palette an technischen Hilfsmitteln. Doch das allein macht die beiden noch nicht zu Superhelden. Um die technischen Hilfsmittel zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen, bedarf es spezieller Fähigkeiten, die ein „normaler“ Mensch eben nicht hat beziehungsweise sich erst in jahrelangem Training und Studium aneignen muss. Tony Stark verfügt über außergwöhnliches Wissen und Geschick in Sachen Maschinenbau und Mechanik. Erst diese Fähigkeiten lassen ihn schließlich zu Iron Man werden. Bruce Wayne schwört am Grab seiner Eltern, dass er Gotham City vor Kriminellen beschützen wird. Dafür beginnt der junge Bruce , mehrere Jahre zu reisen und erlangt in dieser Zeit für einen „normalen“ Menschen außergewöhnlich großes Wissen in den Bereichen Kriminologie, Physik, Chemie und Technik. Neben den theoretischen Erkenntnissen erlernt er in dieser Zeit auch eine Vielzahl an Kampfsportarten. Nach diesem Studium wird aus Bruce Wayne Batman.

Worterklärung „Superheld“

Wenn wir uns einmal die Zusammensetzung des Wortes „Superheld“ anschauen, haben wir zum einen das Substantiv „Held“, zum anderen das Adjektiv „Super“. ‚Super‘ kommt aus dem Lateinischen und kann mit „über“ übersetzt werden. Somit deutet das „Super“ vor dem „Held“ an, dass es sich um die Steigerung eines „normalen“ Helden handelt, quasi dem Überhelden. Genauso auch bei Superkräften, womit folglich Fähigkeiten gemeint sind, die „normale“ Fähigkeiten übertreffen.

Die Definition von „Held“ aus dem Bertelsmann-Lexion:

Held [m.] 1 jmd., der sich durch Tapferkeit im Kampf auszeichnet

Fassen wir die bisherigen Gedanken einmal kurz zusammen: Beide Parteien (Spiderman und Superman vs. Batman und Iron Man) nutzen herausragende Fähigkeiten („Superkräfte“), um gegen das Böse zu kämpfen. Der einzige Unterschied ist der Ursprung dieser Fähigkeiten. Alle vier genannten Helden zeichnen sich durch ein überdurchschnittliches Maß an Tapferkeit aus. Wir kommen damit zu einer ersten Definition:

Definition Nr. 1
Superhelden haben besonders ausgeprägte Kräfte und Fähigkeiten, um Verbrechen zu bekämpfen. Durch Tapferkeit im Kampf heben sie sich vom Normalsterblichen ab.

Die Definition, was einen Superhelden zu einem Superhelden macht, lässt sich mit diesen ersten Erklärungen jedoch noch nicht vollends erschließen. Beim nächsten Mal möchte ich weitere Definitionen diskutieren, um eine nachvollziehbare Einteilung der Helden zu erhalten.

Fortsetzung folgt…?

18 Gedanken zu „Superhelden – Eine Definition, Teil 1

  1. Sebastian

    sind superhelden nicht analog zu göttern?

    der mensch, der an sich nur unvollkommen sein kann und dies auch realisiert, das perfekte und vollkommene, das allmächtige, oder im gegenteil, das abgrundtief böse und schlechte, im aussermenschlichen sucht?

    und ist es nicht zutreffend, dass viele superhelden, analog zu göttern, allzu menschlich sind? batman, superman, iron man und spider man sind alle menschen oder, im falle supermans, menschenähnlich.

    sind also superhelden, wie götter, nicht eine art flucht aus der realität, eine flucht in die welt des unmöglichen? eine art alibi des john doe?

    des menschsein als reflektion.

    nur ein gedanke zwischen zwei amber ales.

    (und was ist mit den altgriechischen mythen und sagen? da kommen ebenfalls helden vor, ohne technischen schnickschnack und tamtam. vielleicht keine superhelden im eigentlichen sinne, aber „reflektions- bekämpfer“.)

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  2. Bene

    FETTER Anstoß daran, dass du nicht den Nerd deines unterstellten Vertrauens angehauen hast!

    Sepp, das mit den Göttern hängt völlig davon ab, ob wir von DC oder Mavrel sprechen: Superman lässt sich durchaus als Gottheit definieren (fuck, Morrison lässt ihn während ALL-STAR SUPERMAN de facto unser Universum basteln und ist demnach analog zum Demiurg), physisch wie moralisch schwächenlos, nett zu allem etc.
    Spider-Man hingegen hat ein herzlich beschissenes Leben zwischen Mindestlohnarbeit, permanenten Schuldgefühlen (die Sache mit der Great Responsibility) wenn er mal drei Minuten Auszeit nimmt um mit Mädels rumzuhängen und darauf gefußt ne Menge geplatzter Dates und nicht erwiderter Anrufe. Auch wenn das zentrale Bild bei Parker vermutlich ist, wie er schlechte Witze reisst während er Menschen in idiotischen Kostümen (ich schaue in deine Richtung, Vulture) in atemberaubend Höhen durch die Gegend prügelt, am Ende des Tages sind ALLE Siege bei ihm phyrrische und du würdest sein Leben nich haben wollen (und dann haben sie ihm jetzt auch noch seine Ehe mit nem Model geklaut).

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    1. Stefan Beitragsautor

      FETTER Anstoß daran, dass du nicht den Nerd deines unterstellten Vertrauens angehauen hast!

      Sind ja noch ein bis zwei Teile offen, da kannst mir gerne mit deinem Fachwissen helfen.

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  3. Bene

    Und Leute wie Gilgamesh oder Herkules sind sowas von Superhelden, dass gar nix mehr geht.
    Oder, um der CDU mal nen Gefallen zu tun und uns an der jüdisch-christlichen Tradition dieses Landes zu orientieren:
    Samson: Superheld, mit Friseur statt Kryptonit.
    Moses: Quasi Magier, definitive Nähe zu Dr. Stranges Power-Level.
    David: seehr nah dran an Tony Stark, hohe Intelligenz bei gleichzeitigen moralischen Defiziten, nur dass „Gott ist mein Homey“ durch „Technik ist mein homey“ ersetzt wird. Oh, und Stark kein Massenmörder ist.

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  4. Bene

    Fucking hell, ich bin ne restalkoholisierte Spam-Maschine, ABER:
    Der Begriff Super-Held leitet sich offensichtlichermaßen vom ersten als solchen definierten ab, also Superman, und der Begriff wiederrum ist bei Nietzsche entlehnt, in übrsteigerter Üersetzung zum klassischen „Ecce Homo“, und natürlich ist die direkte Übersetzung „Übermensch“, was…nun, ihr kommt selbst drauf.

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  5. Sebastian

    bene, verzeih.

    zum fachwissen kann ich nichts beitragen, kenne mich mit comics nicht aus. ich stimme jedoch zu.

    zum unwort christlich-juedische tradition:

    saekularisierung hat einen guten grund. religion ist privat- und nicht kultursache.

    und nun da du nietzsche aus dem grab pruegelst…

    wir diskutieren dies und mehr um weihnachten herum, in einer wg-kueche deines vertrauens bei bier deines geschmacks.

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  6. Mathieu

    ähm also ich bin natürlich der gleichen Meinung das Batman, Superman, Spiderman und Ironman auf eine Stufe gehören mit allen (ernst zu nehmenden) Superhelden sind.

    Aber, wenn zu Batmans und Ironmans Superkräften ihr großes Wissen gehört, sind dann Superman und Spiderman totale Dorftrottel (nicht ernst nehmen sind ja beide Reporter im wirklichen Leben :P)

    Und heißt es dann, wenn du ’nur‘ Mensch bist, musst du einen Haufen Geld von den Eltern geschenkt bekommen um ein Superheld zu sein? Man sieht ja oft genug wie sich viel Geld bei (heutigen) Jugendlichen und Jungen Erwachsenen bemerkbar macht. In Batman begins und Dark Knight sieht man ja wie Bruce nach außen voll die Drecksau ist (nichts für Ungut^^ das liegt wohl auch hauptsächlich am Tom Cruise verschnitt Christian Bale)

    so erstmal genug unbeliebt gemacht^^

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    1. Stefan Beitragsautor

      Spiderman und Superman SIND totale Dorftrottel! 😀 Gut erkannt! 😉

      Und nein, wenn du reiche Eltern hast und dir davon krasse Gadgets kaufen kannst, bist du noch lange kein Superheld. Das Wissen (Die Superkräfte), das Tony Stark und Bruce Wayne sich angeignet haben, das kann man wohl mit Geld nicht kaufen… da muss man schon was aufm Kasten haben. 😉

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      1. Lisa

        Vielleicht schon, aber ohne Geld – und damit ohne Gadgets – wäre Batman ja auch kein Superheld.
        Klugheit macht eben auch keinen Superhelden.

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        1. Stefan Beitragsautor

          Ohne Spinnenbiss wäre Peter Parker auch nur ein langweiliger Mensch 😉
          Und ohne Erde wäre Superman auch nur ein Ausserirdischer, der aussieht wie ein Mensch.

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  7. Mathieu

    Naja aber die Idee mit dem Dorftrottel find ich immer noch richtig gut: Wenn Superman alias Clark Kent und Spiderman alias Peter Parker in ihrer Freizeit mim Mähdrescher Wettrennen fahren und das Dorf unsicher machen

    grüße

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  9. Julia

    Danke Leute:D Der Beitrag hat mir super bei meiner Facharbeit geholfen. Vorallem an Nietzsches Sicht zu dem Übermenschen erinnert zu werden, hat geholfen!!

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